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Schritt für Schritt zur professionellen Nachwuchsarbeit

von Fabio Baranzini / Swiss Faustball
zum Artikel bei Swiss Faustball

Es tut sich etwas im Nachwuchsbereich des Schweizer Faustballsports. Das nehmen wir zum Anlass, um in den kommenden – coronabedingt etwas ruhigeren Wochen – über die Bemühungen und Erfolge einiger unserer Vereine zu berichten. Den Auftakt machen wir mit dem STV Dozwil.

Swiss Faustball setzt zur Umsetzung der Strategie 2022 drei Schwerpunkte, nämlich Nachwuchsförderung, Entwicklung der Elite und Öffentlichkeitsarbeit. Dabei geniesst die Nachwuchsarbeit erste Priorität. In einigen Vereinen in der Schweiz wird auch bereits viel in die Ausbildung der Jugendlichen investiert. Acht davon sind im Besitz des Labels «Nachwuchscenter Swiss Faustball». Es sind dies Affeltrangen, Diepoldsau, Elgg-Ettenhausen, Jona, Neuendorf, Oberentfelden, Rickenbach-Wilen und Widnau. Sie haben sich verpflichtet, eine nachhaltige und beispielhafte Nachwuchsförderung zu betreiben.
Ein paar weitere Vereine stehen an der Schwelle, dieses Label zu erhalten. Swiss Faustball beobachtet diese Kandidaten mit grossem Interesse. Stellvertretend soll an dieser Stelle an Hand der Eingabe zum Nachwuchsförderpreis 2019 beschrieben werden, was Dozwil in Sachen Nachwuchsförderung unternimmt. In loser Folge werden in den nächsten Wochen weitere Sektionen porträtiert. Wir hoffen, mit dieser Serie weitere Faustballvereine auf den Geschmack zu bringen. Swiss Faustball bietet mit dem Projekt «Kids Future» Interessenten Unterstützung an.

Viele Neuerungen
Der STV Dozwil hat 2019 den 1. Rang beim Nachwuchsförderpreis von Swiss Faustball belegt. Dies dank dem überzeugenden Projekt und den bereits erzielten Erfolgen, welche die Dozwiler präsentieren konnten. Sie haben bis Ende 2019 in die Aus- und Weiterbildung ihres Trainerteams investiert, führten ein Trainingslager und mehrere Trainingsweekends durch und haben die Eltern ihrer Nachwuchstalente ins Vereinsleben miteinbezogen.
Zudem haben sie auch ins Material investiert und genügend Bälle, sowie einheitliche Vereins-Trainingsanzüge angeschafft. Und die Verantwortlichen haben vermehrt die Werbetrommel gerührt: An den Schulen haben sie Probelektionen abgehalten, im Sommer 2019 ging die Vereinswebseite online und die Heimrunden des Vereins wurden im Dorf beworben.

Strategie 2025 erarbeitet
Wo steht der STV Dozwil nun ein Jahr später? Wir haben bei Gabriel Schläpfer nachgefragt. «Wir verfolgen weiterhin das Ziel, unseren Verein zu professionalisieren und vor allem den Nachwuchs noch breiter abzustützen», erklärt Schläpfer. «Dafür haben wir im vergangenen Jahr die Strategie 2025 erarbeitet mit Zielen und Verantwortlichkeiten in sechs verschiedenen Bereichen unseres Vereins.» Der Fokus dieser Strategie liegt vor allem auf dem Übertritt der eigenen Juniorinnen und Junioren zu den Aktiven. Denn bekanntlich ist das ein kritischer Punkt in der Laufbahn vieler junger Faustballerinnen und Faustballer. Und an diesen Punkt gelangen bald mehrere Nachwuchsakteure des STV Dozwil.
Gerade im Nachwuchsbereich konnten die Dozwiler weitere Erfolge verbuchen. Mittlerweile sind es bereits 25 Kids, die regelmässig im Verein trainieren. Vor fünf Jahren waren es noch 15 – und das waren fast ausschliesslich Kinder und Enkelkinder von langjährigen Clubmitgliedern. «Wir sind sehr zufrieden mit dieser Entwicklung und konnten dank unseren Schulbesuchen im vergangenen Jahr wieder fünf neue Spielerinnen und Spieler fürs Faustball gewinnen. Der Blick in die Zukunft stimmt uns sehr positiv. Vor allem weil einige Vertreterinnen und Vertreter der jungen Generation bereits jetzt bereit sind, im Verein Verantwortung zu übernehmen und mitzuhelfen. Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind», so Schläpfer, der mit dem Verein bis spätestens 2025 das Label «Nachwuchscenter» von Swiss Faustball erhalten will.

Perspektive im Leistungssport anbieten
Ein weiteres Indiz, dass die Dozwiler auf dem richtigen Weg sind, ist der sportliche Erfolg: Zwei Nachwuchsteams haben an den Schweizer Meisterschaften teilgenommen, wobei die U10 den vierten Rang belegt hat. Zudem ist der ersten Mannschaft der Männer der Aufstieg in die Nationalliga B gelungen. Damit kann den talentiertesten Nachwuchstalenten auch eine Perspektive im Leistungssport geboten werden – ein weiteres Ziel des STV Dozwil, der auch im Coronajahr intensiv mit dem Nachwuchs gearbeitet hat. Unter anderem organisierten sie im letzten Sommer spontan ein kleines Turnier, führten ein Trainingsweekend durch und arbeiten im Training gezielt mit den neu erarbeiteten Tests der Ausbildungskommission von Swiss Faustball. «Wir haben in der Hallensaison bereits eine erste Test-Serie mit unserem Nachwuchs durchgeführt und werden im Frühling eine weitere Serie folgen lassen», so Schläpfer. Die Arbeit geht den Dozwilern also bestimmt nicht aus. Bislang hat sich der Aufwand aber mehr als gelohnt.